"Ende August soll es also für dich losgehen? Na dann hast du ja noch Zeit", hieß es bisher immer. In dieser Zeit stand aber noch so einiges an: Eine Verabschiedungsfeier mit Verwandten und Freunden, die ich in der Urlaubszeit nicht mehr sehen würde, mein Abiball, mehrere Urlaubsreisen und Tagesausflüge in unterschiedlicher Besetzung, die Bewerbung für das Studium nach dem Jahr (!) - und neben allem die Vorbereitung auf eben dieses so spannende Jahr. Mein Visum habe ich zum erstmöglichen Termin beantragt und es wenige Tage später per Post bekommen (eine andere Freiwillige hat mich darauf hingewiesen, dass es im Pass klebt, nachdem ich schon befürchtet hatte, dass mir nur dieser zurückgeschickt wurde). Am Strand sitzend habe ich die vielen Fragen beantwortet, die auf dem Vorbereitungsseminar besprochen werden sollen und neulich vor einem Stadtbummel habe ich mithilfe der Unterlagen und Tipps, die ich von der Organisation bekommen habe, eine Packliste geschrieben - 4 DIN-A4 Seiten mit Dingen, die ich nicht vergessen darf: Von einer leichten Regenjacke über 6 Flaschen Moskitoschutz bis hin zur Festplatte für ghanaische Fotos und deutsche Filme und Serien soll alles bedacht und zum Teil noch besorgt werden, außerdem Tütensuppen und ein paar Fotos, falls man doch einmal von der Sehnsucht nach der Heimat überwältigt wird.
Genau heute in einem Monat soll es also losgehen und langsam blicke ich diesem Datum mit einem Gefühl der Aufregung entgegen; die Leute, die ich nicht regelmäßig treffe, freuen sich, mich nochmal sehen zu können, meine Mutter umarmt mich bei jeder Gelegenheit und meine beste Freundin kann sich gar nicht vorstellen, wie alles werden soll, wenn wir uns nicht mehr täglich sehen. Am Kühlschrank hängt ein Zettel mit Gerichten, die ich gerne nochmal essen würde - langsam deutet alles auf Abschied hin, wobei es mir noch immer krass vorkommt, dass ich so lange weg sein werde, während die anderen in ihrer Heimatstadt oder nur wenige Kilometer davon entfernt ihre Ausbildung oder ihr Studium anfangen werden.
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